"Lebensunwert" - Entwürdigt und vernichtet. Zwangssterilisation und Patientenmorde im Nationalsozialismus im Spiegel der Quellen des Landeshauptarchivs Koblenz
Aufgrund der großen Nachfrage wird die Ausstellung bis zum 30. Juli verlängert
Ausstellung im Landeshauptarchiv Koblenz
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden ungefähr 400.000 Menschen zwangssterilisiert und über 200.000 Psychiatriepatienten ermordet. Von den Verfolgungsmaßnahmen waren behinderte und körperlich und psychisch kranke Menschen ebenso betroffen wie sozial auffällige und nicht "systemkonforme" Personen, die als "Ballastexistenzen" gebrandmarkt wurden.
Bis heute ist die Gleichstellung der Betroffenen von Patientenmord und Zwangssterilisation mit anderen Opfergruppen des Nationalsozialismus nicht vollständig erfolgt. Umso mehr ist es ein Anliegen der Landesarchivverwaltung, die Thematik auf der Grundlage der Quellen des Landeshauptarchivs für den nördlichen Bereich von Rheinland-Pfalz in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Die Ausstellung, die vom 6. Dezember bis zum 31. März 2018 in den Räumen des Landeshauptarchivs gezeigt wird, ist im Zusammenhang mit einer Fachtagung der Historischen Kommission des Landtags Rheinland-Pfalz entstanden, die im Januar 2018 im Bundesarchiv Koblenz stattgefunden hat.
Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei und kann jederzeit während der Öffnungszeiten des Landeshauptarchivs erfolgen.
Führungen werden am 11. April 2018, am 3. Mai, am 21. Juni und am 17. Juli jeweils um 16:30 Uhr angeboten. Um eine telefonische Anmeldung unter der Nummer 0261 9129 - 101 wird gebeten.
Auch individuelle Gruppenführungen sind nach vorheriger Anmeldung möglich:
Dr. Christine Goebel 0261/9129-117
„Heimatfront“ – Der Erste Weltkrieg und seine Folgen in der Metropolregion Rhein-Neckar (1914 - 1924)
Eine Ausstellung der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz und des Arbeitskreises der Archive in der Metropolregion Rhein-Neckar in Verbindung mit dem Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz / Pfälzische Landesbibliothek Speyer.
Der Erste Weltkrieg ist in zweifacher Hinsicht die „Urkatastrophe“ Europas im 20. Jahrhundert: er beendete das bürgerliche 19. Jahrhundert und er leitete eine völlig neue Ära der Kriegführung ein – den Krieg mit Massenvernichtungswaffen. Zugleich bezog der Erste Weltkrieg die Zivilgesellschaft in noch nie dagewesener Weise in den Krieg mit ein.
Zur Ausstellung erschien eine Begleitpublikation, welche die einzelnen Aspekte der „Heimatfront“ im Überblick und anhand von Dokumenten konkret darstellt.
Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert, zu der jeder Entleiher eigene Exponate hinzufügen kann. Die Begleitpublikation kann bei der Ausstellung für 17 Euro erworben werden. Die einzelnen Stationen der Ausstellung sind bisher bis Anfang 2017 ausgebucht. Interessenten können sich melden beim Landesarchiv Speyer (post(at)landesarchiv-speyer.de)